Seit Anfang der 2000er Jahre versucht „Aufstand der Amateure“ – wer ist das eigentlich? – im Westen von Tokyo aus der „Abzocke-Wirtschaft“ auszusteigen und vom Reparieren angeblich nicht mehr brauchbarer Dinge zu überleben, und vor allem: miteinander zu leben. Inspirationen holt man sich dabei nicht nur von Gleichgesinnten aus Seoul, Peking, Taipeh und auch aus Wien, sondern auch aus der Vergangenheit, von den Städtebürgern von Edo, wie Tokyo bis 1868/69 hieß. Die haben in einer sogenannten Kreislauf-Wirtschaft gelebt. Kann diese wieder(ge)holt werden? Ein Bericht, auch aus eigener Erfahrung.
Herzliche Einladung zu gemeinsamen Stopf- und Flickstunden in Ottakring! Abgenützt, aber zu schade und zu geliebt zum Wegwerfen, sollen Ihre Kleidungsstücke wieder zu neuem Leben erweckt werden. Verschleißspuren sollen nicht verwischt, sondern hervorgehoben werden. Durch den Vorgang des Stopfens und Flickens wird die Geschichte der Kleidungsstücke weitergeschrieben und beim Zusammensitzen wird vielleicht an so mancher (Lebens-)Geschichte weitergesponnen … Kostenfreie Teilnahme. Material wird bereitgestellt.
Reparieren, Restaurieren und Konservieren
Lea Nagel, MAOrt: Zeit:13:00-14:00
Ein in 111 Teile zerbrochenes Straußenei mit Reliefschnitzereien im Saal »Der Orient vor der Haustüre« und ein Ehrenschirm aus rostrotem Seidengewebe mit einem Kranich aus Zinnblech im Saal »Die neue Wahrnehmung – Der Blick auf China« können uns viel über den Unterschied von Reparieren, Restaurieren und Konservieren erzählen. Anhand alter Reparaturspuren wird deutlich, dass die Objekte im Weltmuseum Wien auch ein Leben vor ihrer Zeit in Vitrinen hatten. Wenn Sie nach dieser Führung beschwingt nach Hause gehen und selbst beginnen etwas zu reparieren, dann wünschen wir viel Erfolg und Freude an der Arbeit.
Ohne Anmeldung – beschränkte Ticketanzahl.
Tikkun Olam – die Reparatur der Welt
Dr.in Danielle SperaOrt: Zeit:13:30-14:30
Wenn wir die Welt betrachten, so sind wir in allen Erdteilen täglich mit Herausforderungen konfrontiert. Herausforderungen, die oft die Welt insgesamt betreffen, wie es die Pandemie gezeigt hat. Es ist wichtig, daran nicht zu verzweifeln, sondern sich zu überlegen, was jede und jeder Einzelne von uns tun kann, um nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere bessere Lebensbedingungen zu schaffen. Dazu gibt es eine Idee im Judentum, die sich Tikkun Olam nennt, worunter man die „Reparatur der Welt“ versteht. Woher kommt dieser Begriff, wie lässt er sich deuten und kann er uns als Handlungsanleitung dienen? Ein Versuch, diesen wichtigen Fragen nachzugehen.
Visible Mending for Family – textile Flick-Werkstatt für Familien
RESI Slowfashion & Vermittlungsteam VolkskundemuseumOrt: Zeit:14:30 – 17:00
Hat dein T-Shirt Löcher? Franst deine Jeans aus? Eltern und ihre Kinder sind herzlich in die offene Visible-Mending-Werkstatt eingeladen. Unter Anleitung von Serafina Spatt & Alina Santis (RESI Slowfashion) wird alles sichtbar geflickt und kreativ ausgebessert. Kommt vorbei! Flicken macht Spass und ist kein Hexenwerk. Material ist vorhanden.
Live-Restaurierung: ein Panoptikum aus der Keramiksammlung
Mag. Manfred Trummer, Studierende der Angewandten sowie Mitarbeiter*innen des VolkskundemuseumsOrt: Zeit:14:30-17:00
Mag. Manfred Trummer – ehemaliger Chef-Restaurator des MAK und Dozent an der Universität für Angewandte Kunst Wien – restauriert mit Studierenden sowie Mitarbeiter*innen des Volkskundemuseums diverse Gegenstände aus den Sammlungen.